TOSKANA Impressionen

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Lucca - auf Seide gebettet

Lucca, das ist die Metropole der Seidenindustrie im Herzen der Toskana. Lucca hat eine lange Geschichte und geht auf eine römische Gründung zurück. Viele der sehr gerade angelegten Straßen und Gossen sind über 2000 Jahre alt. Schon im Mittelalter ein wichtiger Handelsort wurde Lucca ab dem 13. Jahrhundert auch Finanz-und Kunstzentrum. Die Stadt blieb lange Zeit politisch unabhängig. Dies änderte sich erst, als Napoleon die Stadt Lucca seiner Schwester Elisa als Fürstentum schenkte.

Beeindruckende Plätze, Geschlechtertürme, stolze Paläste und die alte Stadtmauer, die atemberaubende Ansichten uralter Dächer und Kuppeln bietet, all das wird den Besucher der Stadt unvergessen bleiben.

Der unorthodoxe Humanist und Toskana-Liebhaber Michel de Montaigne sagte einst um 1580 über Lucca: "Oie Lage gehört zu den schönsten, die ich je bei einer Stadt gesehen habe. Rings um die Mauer sind auf dem inneren Wall zwei bis drei Reihen Bäume gepflanzt. Von außen sieht man nur einen Wald, der die Häuser verbirgt ... " Die baumbewachsene Stadtmauer von Lucca, die sicher die bekannteste der gesamten Toscana ist, ist fast 4,2 Kilometer lang, zwölf Meter hoch und an der Grundbasis bis zwölf Meter breit.

Lucca Uebersicht

Sehenswürdigkeiten von Lucca

Die Stadtmauer

Sie ist die größte vollständig erhaltene Stadtmauer Europas und damit schon allein die Reise nach Lucca wert. In keiner Beschreibung von Lucca fehlt sie. Der vollständig begehbare Festungswall umschließt die Stadt seit über 400 Jahren.

Die Stadtmauer entstand als dritter elliptischer Befestigungsgürtel Luccas in den Jahren 1544-1645. Sie war schon damals so beeindruckend, dass sie nicht einmal einer ernsthaften Belagerung standhalten musste und somit widerstand Lucca als einzige Stadtrepublik der Toskana den Machtansprüchen der Florentiner.

Dom San Martino

Im Inneren des dreischiffigen Doms San Martino, rechts vom Haupteingang, findet sich, auf seinem Pferd sitzend, der Namensgeber des Doms, der fränkische Schutzheilige Martin, der von 316-397 lebte. Die reich geschmückte Fassade(1204) ist das Werk Guidetto da Como aus der Lombardei, der übrigens auch die Front von San Michele baute.

Im rechten Seitenschiff des Doms gibt es eine Reihe von bemerkenswerten Altarbildern zu sehen. Dazu gehört ein äußerst ungewöhnliches und beeindruckendes "Letztes Abendmahl" des Venezianers Tintoretto und eine "Madonna mit Heiligen" von Domenico Ghirlandaio.

Das wahrscheinlich Bekannteste im Dom ist das Volto Santo, übersetzt bedeutet es "Heiliges Antlitz". Das so bezeichnete Holzkruzifix kam im 11. Jahrhundert aus dem Orient nach Lucca. Der Legende nach wurde das sagenumwobene Kruzifix von dem Pharisäer Nikodemus, der Christus vom Kreuz abnahm, geschnitzt. Es ist bis heute das Ziel zahlloser Pilger aus aller Welt und alljährlich wird es am 13. September in prachtvollen Gewändern aus Brokat gehüllt in einem überwältigendem Umzug durch die Straßen von Lucca getragen.

Kirche San Michele in Foro

Am gleichnamigen Platz erhebt sich die zweite, mit Carrara-Marmor verkleidete Lieblingskirche der Luccheser, San Michele in Foro, deren Bau in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts errichtet wurde. Im 14./15. Jh. diente sie auch als Versammlungsort der Bürgerschaft, da Lucca erst später ein eigenes Rathaus baute. Der bedeutendste Schatz der Kirche ist wohl das fast 4 m hohe, bemalte Triumphkreuz über dem Hauptaltar.

 

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Hinweise und Tipps

In Lucca kann man auch ohne besonderes Programm oder Vorbereitung in der Altstadt bummeln und die Anblicke der Gebäude genießen, denn dieser Teil der Stadt wurde fast vollständig restauriert. Beim Schlendern durch die Straßen und Gassen von Lucca hat man schnell das Gefühl, als ob man durch ein lebendiges Museum wandelt. Man sollte sich Zeit für diese Stadt nehmen.